Hans Küng - "Projekt Weltethos"
(21.09.2022)
Frauenordination, Aufhebung des Zölibats oder eine weniger strikte Regelung zur Abtreibung - Themen, die lange Zeit als absolutes Tabu in der Katholischen Kirche galten, nun aber im Rahmen des Synodalen Wegs diskutiert werden.
Einer, der diese Fragen schon sehr frühzeitig aufgeworfen hat, war der Theologe Hans Küng (1928 - 2021). Bekannt und bewundert bei den einen, umstritten oder gar angefeindet bei den anderen. Für seine Kritik am Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit verlor Küng aufgrund eines von Papst Paul II. gebilligten Erlasses der Glaubenskongregation im Jahr 1979 sogar seine kirchliche Lehrbefugnis durch die Deutsche Bischofskonferenz. Doch der Theologe gab nie auf. Bis ins hohe Alter hinein blieb er streitbar und meldete sich immer wieder zu Wort. Er hat uns ein ebenso umfangreiches wie bemerkenswertes theologisches Werk hinterlassen.
Im Zentrum des Seminars steht das "Projekt Weltethos", dessen maßgeblicher Initiator Hans Küng war: ein Versuch, die Gemeinsamkeiten der Weltreligionen zu beschreiben und ein gemeinsames Ethos, ein knappes Regelwerk aus den Grundforderungen einer globalen Ethik aufzustellen, welche von allen akzeptiert werden kann.

