Pädagogische Fachtagung „Auf dem Weg zu einer inklusiven Schule“

(04.04.2011)

Am 31. März 2011 trafen sich über 200 SchulleiterInnen, LehrerInnen sowie VertreterInnen von Schulämtern und Pädagogisch-Theologischen Instituten zu einer von der evangelischen Kirche von Westfalen organisierten pädagogischen Fachtagung zu Fragen einer inklusiven Schule.

Einfach dazu gehören, nicht mehr aussortiert werden aufgrund einer Begrenzung, nicht mehr nur nach Schulleistung bewertet werden, als ganzer Mensch gesehen werden mit allen Fähigkeiten und Schwächen, um mit anderen zu einer guten, sich ergänzenden Schulgemeinschaft zusammen zu wachsen, darum ging es zunächst im Impulsreferat von Prof. Dr. Hans Wocken.

In den "Best practice" stellten sich im Verlauf des Fachtages dann vier Schulen vor, die diesen Weg zur inklusiven Schule schon seit einigen Jahren verfolgen und an der Umsetzung arbeiten: die evangelische Grundschule "Wartburgschule" in Münster, die Gesamtschule Bonn-Beuel, die Waldhofschule in Templin sowie die Matthias-Claudius-Schule in Bochum.
Aus all diesen Schulkonzepten war erkennbar, dass es darauf ankommt, jedem Kind individuell und in seiner Einzigartigkeit zu begegnen und ihm einen je eigenen Zeitrahmen zuzugestehen, den das Kind zum Lernen braucht.
Stellvertretend für diese vier Schulen stehen z.B. im Schulprogramm der Waldhofschule Templin vier Sätze, die u.a. als Hauptmerkmale einer Schule, die auf dem Weg zur Inklusion ist, ausgewiesen werden könnten:
1. Wir brauchen alle!
2. Wir bleiben zusammen!
3. Niemand bleibt zurück!
4. Niemand wird beschämt!

Deutlich wurde in den sich anschließenden Austausch- und Diskussionsrunden, dass es wichtig ist, inklusive Schulen als rhythmisierte Ganztagsschulen zu führen, da es nicht nur darum geht, gemeinsam zu lernen, sondern sich auch Zeit zu lassen zum gemeinsamen Leben, um ein Klima der gegenseitigen Akzeptanz, Toleranz und Rücksichtnahme nicht nur einzuüben, sondern auch zu befördern.
Die Denk- und Gestaltungsprozesse um Inklusion in den Schulen sind bundeslandübergreifend in Gang gekommen. Dennoch steckt Vieles, was die Schaffung von inklusiver Kultur und geeigneten Rahmenbedingungen betrifft, noch im Anfangsstadium.
Dafür sind Plattformen wie pädagogische Fachtagungen eine Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand zu informieren sowie Möglichkeiten und Probleme anzusprechen und sich auszutauschen.

Ramona Möbius, Dozentin am PTI für Grund- und Förderschulen